
Bildnachweis »© Landesarchiv Berlin, E Rep. 200-21 (Fotos), Nr. 109.

Bildnachweis »© Landesarchiv Berlin, F Rep. 290, Nr. 0043748 (Ausschnitt, Gert Schütz).
Hanna Reuter
Eine biografische Annäherung
Das Leben und Wirken Ernst Reuters lässt sich kaum angemessen beurteilen, wenn man den Blick nicht auch auf seine zweite Ehefrau Hanna Reuter (1899–1974) richtet. Mehr als 25 Jahre stand sie nicht nur als Ehepartnerin, sondern auch als Weggefährtin und Ratgeberin an der Seite des Politikers. So war es nicht zuletzt ihrem Mut und dem unablässigen Bemühen mit zu verdanken, dass der Sozialdemokrat 1934 zweimal aus der KZ-Haft freigelassen wurde. Sie begleitete Ernst Reuter ins türkische Exil und kehrte 1946 gemeinsam mit ihm nach Berlin zurück. Nach seinem Tod im September 1953 betrachtete sich die Witwe als Treuhänderin und Bewahrerin des geistigen und politischen Erbes ihres Mannes. Sie hatte in den 1950er und 1960er Jahren beträchtlichen Einfluss auf die Formen und Inhalte des West-Berliner Gedenkens an ihn.
Im Rahmen des Forschungsprojekts wendete sich die Historikerin Merle Büter dem Lebensweg Hanna Reuters zu, der in vielfältiger Weise mit dem ihres Mannes verknüpft war und der hier erstmals systematisch betrachtet wurde. Die kleine Studie beruht im Wesentlichen auf den bisher kaum von der Wissenschaft berücksichtigten Unterlagen des schriftlichen Nachlasses von Hanna Reuter. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse 2017 in Berlin in Geschichte und Gegenwart, dem Jahrbuch des Landesarchivs Berlin .