Bildnachweis »© Leonie Steger, Stiftung Ernst-Reuter-Archiv.
Besichtigung des U-Bahnhofs „Paradestraße“
Die Exkursion zum U-Bahnhof „Paradestraße“ am 3. April 2023 erfolgte im Rahmen des Projektseminars zur Geschichte der Berliner Untergrundbahn, das von der Stiftung Ernst-Reuter-Archiv am Center for Metropolitan Studies der TU Berlin angeboten wurde. Axel Mauruszat, der Leiter des Archivs der BVG, führte die Gruppe durch den für die Öffentlichkeit heute nicht mehr zugänglichen Teil des Bahnhofs, der ursprünglich eine bemerkenswerte Rolle im Netz der Berliner U-Bahn spielte: 1927 unter dem Namen „Flughafen“ eröffnet, bot er den Anschluss an den neu angelegten Flugplatz auf dem Tempelhofer Feld. Angesichts der damals erwarteten Besucherzahlen – auf dem Areal fanden neben dem noch recht bescheidenen Flugbetrieb auch Flugshows und Großkundgebungen statt – plante der Architekt Alfred Grenander eine großzügige Anlage mit zahlreichen Ticketschaltern und breiten Treppenaufgängen zum Flugfeld.
Bereits zehn Jahre später verlor der U-Bahnhof seine Anbindungsfunktion allerdings wieder, als ein erster Teil des ab 1936 neu errichteten Großflughafengebäudes in Betrieb ging. Den Verkehrsanschluss sowie den Namen „Flughafen“ übernahm nun die nördlich gelegene U-Bahn-Station (heute „Platz der Luftbrücke“). Der bisherige Bahnhof „Flughafen“ wurde 1937 nach der angrenzenden Paradestraße benannt und deutlich verkleinert. Die geräumige Zwischenebene sowie die Zugänge in Richtung des Flughafengeländes wurden geschlossen. Heute steht dieser Teil der Anlage leer.