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Objekt 04-07

Schreiben von Hanna Reuter an das Deutsche Müttergenesungswerk, 21. Mai 1953.

Trotz der vielfältigen ehrenamtlichen Tätigkeiten stellte Hanna Reuter diese Aufgaben stets hinter den Bedürfnissen ihrer Familie zurück. So antwortete sie auf eine Anfrage des Deutschen Müttergenesungswerks im Mai 1953, dass sie sich dem Anliegen einer jungen Frau bedauerlicherweise nicht persönlich annehmen könne: „Ich fahre aber morgen mit meinem Mann auf Urlaub, und ich muss mich, da er in reichlich erschöpftem Zustande ist, ihm jetzt ganz für 14 Tage widmen.“

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Schreiben von Hanna Reuter an das Deutsche Müttergenesungswerk, 21. Mai 1953.

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Abbildung 04-12

Fotografie eines Empfangs von Betriebsangehörigen der westdeutschen Werke der Daimler-Benz AG im Rathaus Schöneberg, März 1953.

Fotografie eines Empfangs von Betriebsangehörigen der westdeutschen Werke der Daimler-Benz AG im Rathaus Schöneberg, März 1953.

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Kapitel 4.3 First Lady Berlins

Kapitel 4.3

First Lady Berlins

Hanna Reuter wurde als Ehefrau des Regierenden Bürgermeisters zur First Lady Berlins. Dieser Begriff, der eigentlich den Ehepartnerinnen von Staatsoberhäuptern vorbehalten ist, mag auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen, doch angesichts des Umstandes, dass die Stadt nicht in den Geltungsbereich des Grundgesetzes aufgenommen war, erhielt das Amt des Stadtoberhaupts eine herausgehobene Bedeutung: Der Regierende Bürgermeister war oberster Repräsentant der Halbstadt und in gewissem Sinn auch Außenpolitiker, die Ehefrau damit die First Lady.

Ehefrauen von Politikern erfüllten in den 1950er und 1960er Jahren meist die Rolle der repräsentativen Begleitung. Auch Hanna Reuter trat als First Lady Berlins oft an der Seite ihres Mannes in der Öffentlichkeit in Erscheinung. Zudem  übernahm sie eine Vielzahl ehrenamtlicher Aufgaben, die es ihr ermöglichten, in einigen Bereichen aus der passiven Rolle herauszutreten. Sie engagierte sich für wohltätige Zwecke wie die Ostflüchtlingshilfe und sie war die Vorsitzende des Berliner Landesausschusses des Deutschen Müttergenesungswerkes. Zu ihren Aufgaben gehörte die Mitorganisation von Spendensammlungen und Wohltätigkeitsveranstaltungen, das Verfassen von Dankesschreiben an Spenderinnen und Spender sowie die Beantwortung von Anfragen, Bitten und Hilfsgesuchen. Darüber hinaus kümmerte sie sich um die Vermittlung von Frauen, oftmals Kriegswitwen, zur „Mütterverschickung“.


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Kapitel 4.1
Komplizierte Rückreise
Kapitel 4.2
Herausforderungen
Kapitel 5
Bewahrerin: Hanna Reuter und das Vermächtnis ihres Mannes
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Kapitel 4.1
Komplizierte Rückreise
Kapitel 4.2
Herausforderungen
Kapitel 5
Bewahrerin: Hanna Reuter und das Vermächtnis ihres Mannes
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Objekt 04-06

Auszug aus dem Tagebuch von Hanna Reuter von 1948.

In ihrem Tagebuch hielt Hanna 1948 ihre alltäglichen Probleme und Sorgen fest, die sich vor allem um die Kinder, das Dienstmädchen und die erschwerten Bedingungen des Alltags drehten. Doch auch ihre persönlichen Einschätzungen zum politischen Geschehen lassen sich hier finden. Am 10. Juli 1948 notierte sie: „Ich denke ständig daran, ob Ernst das physisch durchhalten wird. Er ist von morgens 8 […] bis spät in die Nacht 12, 1, 2 Uhr unterwegs, gejagt von einer Konferenz, Besprechung in die andere, von der [Erörterung] eines Gegenstandes zum völlig anderen. Staatsmänner anderer Länder haben auch heute noch ihr Wochenende u. Tage des Ausruhens. […].“ Auch die ungewisse Zukunft Berlins beschäftigte Hanna Reuter sehr. In einem anderen Eintrag stellte sie sich die Frage, ob Berlin weiter als demokratisches Vorbild fungieren könne: „“Unser Berlin“ — Hauptstadt u. geistiger Mittelpunkt eines Landes übernimmt in den schlimmen Zeiten der Not, Zerrissenheit, Bedrohung die Führung und Formung bei der Bildung eines neudeutschen (oder uralten?) Staatsbewusstseins. Ob uns das weiter gelingen wird?“ Zu den Problemen, die sie aufzählt, gehören außerdem die täglich anders berechnete Ostmark und die begrenzten Zeiten, in der Gas und Strom verfügbar waren.

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Sonntag, 6.August.
Ernst fuhr Freitagabend nach München mit [Jakob] Kaiser u. [Carl-Hubert] Schwennicke zu einer Kundgebung für Berlin. Hoffentlich regnet es nicht wie hier! Das Flugzeug sollte um 3 Uhr nachmittags gehen, aber es wurde dann 12 Uhr nachts. (Wie üblich bei den Amis jetzt) In Berlin andauerndes Währungschaos. Russen haben Konten von Westfirmen gesperrt, z. grössten Teil auch Magistratsgelder, von denen ein Teil morgen für Gehälter u. Löhne freigegeben wird. Die Ostmark wird jeden Tag anders bewertet: Vorgestern 3 OM für 1 WM, gestern 1,50 OM gegen 1 WM. Erstaunlich mit welcher Gelassenheit die Berliner dieses Durcheinander hinnehmen, erstaunlich die

Auszug aus dem Tagebuch von Hanna Reuter von 1948.
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Gelassenheit mit der man die Kürzung von Gas u. Elektr hinnimmt. Es gibt nachts 2 Stunden u. am Tag 2 Stunden Strom. Gas nur bis 9 Uhr abens u. von 5 Uhr früh, das Gaskontingent ist auf 50[%] des bisherigen herabgesetzt. Man kann sich noch behelfen, aber im Winter? Aber alles das ertragen die Leute, die sehr fühlbaren Einschränkungen des Verkehrs auf der U Bahn (nur alle 20 Minuten ein 3 Wagen Zug von Krumme Lanke etc. etc [...]

Aufzeichnungen von Hanna Reuter vom 1.Oktober 1935.
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Abbildung 04-10

Fotografie von Ernst und Hanna Reuter bei der Stimmangabe zur Wahl der Stadtverordnetenversammlung von Berlin, 5. Dezember 1948.

Fotografie von Ernst und Hanna Reuter bei der Stimmangabe zur Wahl der Stadtverordnetenversammlung von Berlin, 5.Dezember 1948.

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Kapitel 4.2. Herausforderungen

Kapitel 4.2

Herausforderungen

Am 16. Dezember 1946 erreichte Familie Reuter Berlin. In der alten Reichshauptstadt waren inzwischen viele personelle Entscheidungen getroffen worden. Auf Vorschlag der Sozialdemokraten war Otto Ostrowski zum Oberbürgermeister gewählt worden. Hanna Reuter quälten in dieser Zeit viele Sorgen angesichts der großen Herausforderungen des Neuanfangs und der politischen Spannungen in der Viermächtestadt Berlin. Nach dem erzwungenen Rücktritt Ostrowskis wurde Ernst Reuter 1947 zwar mit großer Mehrheit zum neuen Oberbürgermeister gewählt, doch konnte er sein Amt nicht antreten, da der sowjetische Stadtkommandant die erforderliche Zustimmung verweigerte. An seiner Stelle übernahm seine Parteigenossin Louise Schroeder die Regierungsgeschäfte in der Stadt zunächst übergangsweise. Erst im Dezember 1948 wurde Reuter neues Stadtoberhaupt, allerdings waren seine Kompetenzen nur auf den Westteil Berlins begrenzt. 


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Kapitel 4.1
Komplizierte Rückreise
Kapitel 4.3
First Lady Berlins
Kapitel 5
Bewahrerin: Hanna Reuter und das Vermächtnis ihres Mannes
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Kapitel 4.1
Komplizierte Rückreise
Kapitel 4.3
First Lady Berlins
Kapitel 5
Bewahrerin: Hanna Reuter und das Vermächtnis ihres Mannes
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Abbildung 04-09

Schreiben der britischen Botschaft Ankara an das Foreign Office in London, 9. November 1946.

Aus dem Schreiben der britischen Botschaft in Ankara („Angora“) an das Foreign Office in London geht hervor, dass Ernst Reuter, seine Frau und sein Sohn Istanbul per Schiff am 4. November 1946 in Richtung Frankreich verlassen hätten und sich die Abreise der Tochter verzögern werde. Tatsächlich blieb sie noch bis 1949 in der Türkei.

Schreiben der britischen Botschaft Ankara an das Foreign Office in London.

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Abbildung 04-01

Hanna und Ernst Reuter an Bord der „Ege“, November 1946.

Die Reise nach Deutschland dauerte rund drei Wochen. Sie führte über Neapel und Paris schließlich zurück in die Heimat. Finanzielle Sorgen, Schlafmangel und Krankheiten waren stetige Begleiter.

Hanna und Ernst Reuter an Bord der „Ege“, November 1946.

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Kapitel 4.1 Komplizierte Rückreise

Kapitel 4.1

Komplizierte Rückreise

Es stand für die Reuters nie außer Frage, dass sie nach Deutschland zurückkehren würden, sobald dies möglich wäre. Aber erst eineinhalb Jahre nach dem Kriegsende konnten sie das türkische Exil verlassen. Nach einer beschwerlichen Reise erreichten sie im November 1946 Hannover, die Geburtsstadt Hanna Reuters. Edzard Reuter hielt die ersten Eindrücke von der stark zerstörten Innenstadt fest: „Draußen vor dem Bahnhof konnte meine Mutter ihre Tränen nicht mehr halten. Kein Gebäude, das noch einigermaßen intakt war. Staub und Trümmer, alles grau in grau, dazwischen die eine oder andere mühsam dahinkriechende Straßenbahn, überfüllt mit Menschen, die fehlenden Fensterscheiben mit Pappe vernagelt. Dies war die Stadt, in der sie geboren, in der sie aufgewachsen war und in die sie nun, aus einem in Frieden lebenden Land kommend, mitten hineingeworfen wurde.“  


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Kapitel 4
Herausforderungen und Neuanfang
Kapitel 4.2
Herausforderungen
Kapitel 4.3
First Lady Berlins
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Kapitel 4
Herausforderungen und Neuanfang
Kapitel 4.2
Herausforderungen
Kapitel 4.3
First Lady Berlins
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Kapitel 4 Herausforderungen und Neuanfang

Kapitel 4

Neue Anfänge: Hanna Reuters Leben nach der Rückkehr nach Berlin

Über elf Jahre verbrachte die Familie in der Emigration, bevor sie 1946 nach Deutschland zurückkehren konnte. Die Reuters stießen auf ein besiegtes und befreites Land, dessen Städte stark zerstört waren. Der Weg führte sie schließlich nach Berlin, wo Ernst Reuter erneut öffentliche Verantwortung übernahm. Hanna Reuter stand ihm stets zur Seite, empfand die Situation der Nachkriegsjahre aber auch als erhebliche Belastung. In der Rolle als „First Lady“ Anfang der 1950er Jahre genoss sie große öffentliche und mediale Aufmerksamkeit und setzte sich in wohltätigen Bereichen ein.


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Kapitel 3.3
Familienleben
Kapitel 4.1
Komplizierte Rückreise
Kapitel 4.2
Herausforderungen
Kapitel 4.3
First Lady Berlins
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Kapitel 3.3
Familienleben
Kapitel 4.1
Komplizierte Rückreise
Kapitel 4.2
Herausforderungen
Kapitel 4.3
First Lady Berlins