Von Kommunisten und Kolumnisten
Sebastian Haffner, Matthias Walden und das Problem der Anerkennung der DDR
von Nils Lange
Die gesellschaftlichen und kulturellen Umbrüche der 1960er Jahre kündigten auch für die Deutschlandpolitik Veränderungen an. Bereits vor Willy Brandts Neuer Ostpolitik diskutierten westdeutsche Intellektuelle, Politiker und Journalisten leidenschaftlich über das Verhältnis Bonns zu den Staaten des Ostblocks. Die Publizisten Sebastian Haffner und Matthias Walden standen mit ihren politischen Kommentaren Mitte des Jahrzehnts exemplarisch für die öffentliche Debatte um die Anerkennung der DDR. Während Haffner versuchte, sich im „Stern“ von den Kategorien des Ost-West-Konflikts zu lösen, fand Walden in der „Quick“ im antitotalitären Konsens des Kalten Krieges einen sicheren Halt.
Das Heft zeichnet am Beispiel der öffentlichen Kontroverse die unterschiedliche intellektuelle Entwicklung der beiden einflussreichen Kolumnisten nach. Zugleich lenkt es den Blick auf eine spannende Episode der Geschichte des politischen Journalismus in der Bundesrepublik Deutschland.
Der Titel ist über den BeBra Wissenschaft Verlag erhältlich.