Bildnachweis »© Landesarchiv Berlin, F Rep. 290, Nr. 0356958 (Barbara Esch-Marowski).
Richard von Weizsäcker und die deutsche Politik
Als Regierender Bürgermeister (1981–1984) wurde er zur Identifikationsfigur der Berlinerinnen und Berliner; als Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland (1984–1994) erwarb er sich im In- und Ausland großes Ansehen: Richard von Weizsäcker gilt bis heute als der beliebteste Bundespräsident der Geschichte.
Mit seiner Rede am 8. Mai 1985 stellte er die Erinnerung an die Verbrechen des Zweiten Weltkriegs auf eine neue Grundlage. Unentwegt verfolgte er die Aussöhnung mit Polen und Israel. Nach dem Fall der Mauer verstand er es, die Sorgen ernst zu nehmen, die die Menschen im Osten angesichts rasanter Veränderungen umtrieben. Später mahnte er die Parteien, sich als einen dienenden Bestandteil des politischen Systems zu sehen, würdigte aber gleichzeitig ihre Bedeutung für die liberale Demokratie.
Am 15. April 2020 war der 100. Geburtstag von Weizsäcker. Die Konrad-Adenauer-Stiftung und die Stiftung Ernst-Reuter-Archiv nahmen dies zum Anlass, seine Verdienste für die Bundesrepublik Deutschland, für die Stadt Berlin und für die CDU zu würdigen. Die Veranstaltung fand am 24. März 2021 in einer hybriden Form statt.
Im Nachgang der Veranstaltung ist eine Publikation in Arbeit, die 2022 erscheinen soll. Der Sammelband enthält Aufsätze von Norbert Lammert, Thomas de Maizière, Gangolf Hübinger, Ulrich Schlie, Kathrin Zehender, Michael C. Bienert, Karl-Rudolf Korte, Matthias Oppermann und Dominik Geppert.